Die Steuerzerlegung bildet einen fiskalisch bedeutsamen, aber vergleichsweise wenig beachteten Aspekt des bundesstaatlichen Finanzausgleichs. Mit ihr wird das örtliche Steueraufkommen der Länder und somit die Grundlage des anschließenden Finanzkraftausgleichs zwischen den Ländern teilweise deutlich modifiziert. Trotz vielfacher Kritik an den bestehenden Zerlegungsregeln fanden diese in der jüngsten Föderalismusreform 2017 keine Berücksichtigung.
Philipp Glinka analysiert die Zerlegung der Lohnsteuer, der Körperschaftsteuer und der Kapitalertragsteuer genauer. Die parlamentarischen Debatten, die in den Fachausschüssen von Bundestag und Bundesrat seit 1949 zu dem Thema geführt worden sind, wertet er systematisch aus und arbeitet die politischen und ökonomischen Begründungen der festgelegten Zerlegungsregeln heraus. In einer empirischen Analyse zeigt er die fiskalischen Ergebnisse der Steuerzerlegung auf der Grundlage einer langen Zeitreihe auf und ordnet sie kritisch ein.
Dieses Buch enthält 46 s/w Abb. und 12 s/w Tab.
Der Autor
Dr. Philipp Glinka, geb. 1989, Studium an der HWR Berlin und der Universität Leipzig, 2020 Promotion im Fachgebiet der Volkswirtschaftslehre an der Universität Leipzig, 2014–2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft der Universität Leipzig. Forschungsschwerpunkte: Bundesstaatlicher Finanzausgleich, Föderale Finanzbeziehungen, Schuldenbremse, Bildungsföderalismus. Seit 2021 Referent im Bundesministerium der Finanzen.