Die Friedens-Warte 1–2/2019

Schneiker; Dijkzeul; von Arnauld; Staack; Tomuschat (Hg.)

Die Friedens-Warte 1–2/2019

Humanitäre Hilfe im Kontext komplexer humanitärer Krisen: Baustein für den Frieden oder gefangen zwischen den Fronten?

Bestell-Nr 3966
ISBN 978-3-8305-3966-7
erschienen 14.08.2019
Format kartoniert
Umfang 110 S.
Gewicht 265 g
Preis 40,00
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Humanitäre Krisen haben heutzutage selten nur eine humanitäre Dimension. Oft verbinden sie sich mit bewaffneten Konflikten, schwacher Staatlichkeit, ökonomischen oder ökologischen Strukturproblemen. Seit dem Humanitären Weltgipfel 2016 bekennen sich die Vereinten Nationen zu einem „New Way of Working“ (NWoW): die enge Abstimmung von humanitären, entwicklungs- und friedenspolitischen Akteuren. Als Beitrag zu einer aktiven Friedenspolitik, so die Erkenntnis, muss humanitäre Hilfe in stimmigen Zusammenhang mit der Bekämpfung von Konfliktursachen gebracht werden.
Hier indes zeigt sich auch das Dilemma des Ansatzes: Eingespannt in ein Akteursgeflecht, das strukturelle Veränderungen am Einsatzort anstrebt, droht humanitäre Hilfe für andere Zwecke instrumentalisiert zu werden, ihre traditionelle Neutralität und Unabhängigkeit einzubüßen.
Lässt sich humanitäre Hilfe wirklich vom jeweiligen Kontext ablösen? Kann man in komplexen Situationen neutral und ohne Wirkungen auf die Konfliktdynamiken Hilfe leisten? Diesen Fragen widmet sich Heft 1–2/2019, mit dem sich die „Friedens-Warte“ nach längerer Pause zurückmeldet.

Gastherausgeber: Andrea Schneiker, Dennis Dijkzeul

AUS DEM INHALT

Editorial
von Arnauld, Andreas | Staack, Michael | Tomuschat, Christian: Editorial

Einführung
Schneiker, Andrea | Dijkzeul, Dennis: Humanitäre Hilfe und humanitäre Krisen

Beiträge
Dany, Charlotte: Humanitäre Hilfe im Kontext der Responsibility to Protect: NGOs zwischen Neutralität und Instrumentalisierung
Roepstorff, Kristina: Chance für den Frieden? Die Lokalisierungsagenda im Humanitären System im Nexus von Humanitärer Hilfe und Friedensförderung
Bledau, Lena: Ebola: Es ist nicht nur die Krankheit – Herausforderungen beim Anpassen der humanitären Hilfe an ihren Kontext
Krause, Ulrike | Gato, Joshua: Flucht vor humanitärer Hilfe in Lagern? Reflexionen zur Verbindung von Flüchtlingslagern, eigenständigem urbanen Leben, Bewältigungshandeln und Frieden

Panorama
Konferenzberichte
Brück, Svea: 30 Jahre Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) in Bochum – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des internationalen Rechts und der Politik der Friedenssicherung und des bewaffneten Konflikts

Buchbesprechungen
Osman, Shaira-Hena: Marco Sassòli: International Humanitarian Law
Koloßa, Stephan: Ari Ezra Waldman: Privacy as Trust



KEYWORDS
Adaptation, Anpassung, Commercialization, Context, Ebola, eigenständiges Niederlassen, Frieden, Friedensaufbau, Friedensförderung, Geflüchtete, gesellschaftliche Dimensionen, Humanitäre Hilfe, humanitäre Interventionen, Humanitäre Krisen, humanitäre NGOs, Humanitärer Flüchtlingsschutz, Humanitarian Action, Humanitarian Assistance, Humanitarian crises, humanitarian interventions, humanitarian NGOs, Humanitarian refugee protection, Instrumentalisierung, instrumentalization, Kommerzialisierung, Kontext, Lager, Liberia, Localisation, Lokalisierung, Militarisierung, Militarization, Nexus, peace, Peacebuilding, Politicization, Politisierung, Politologie, refugee camps, refugees, Responsibility to Protect (R2P), self-settlement, Societal Dimensions, Uganda