Zwischen Aufarbeitung und Geheimhaltung

Deiseroth, Dieter; Weinke, Annette (Hrsg.)

Zwischen Aufarbeitung und Geheimhaltung

Justiz- und Behördenakten in der Zeitgeschichtsforschung

Bestell-Nr 3922
ISBN 978-3-8305-3922-3
erschienen 21.01.2021
Format kartoniert
Umfang 225 S.
Gewicht 328 g
Preis 35,00
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Auch nach der im Jahre 2017 erfolgten Novellierung des Bundesarchivgesetzes gelten für Akten des Bundesverfassungsgerichts und anderer Oberster Bundesgerichte sowie höherer Justizbehörden immer noch besondere Zugangs- und Benutzungsbedingungen, die die Erforschung von zentralen Problemfeldern der Justizgeschichte der BRD erschweren.

Dieser Sammelband von Historikern, Juristen, Archivaren und Datenschützern – ein Gemeinschaftswerk des „Forums Justizgeschichte“ mit u. a. der Justizakademie NRW – verfolgt zwei Leitfragen:

1) Warum haben sich gerade die Bundesgerichte von den Aufarbeitungsbemühungen weitgehend abgekoppelt? Staatlich eingesetzte Historikerkommissionen und die intensivierte wissenschaftliche Erforschung der NS-Kontinuitäten nach 1945 wirkten doch als Katalysator eines erleichterten Zugangs zu sensiblen Behördenakten.

2) Welche spezifischen Probleme gibt es bei der Archivierung von Justiz- und Behördenakten auf Bundes- und Landesebene und welche konkreten Konsequenzen ergeben sich daraus für die juristische Zeitgeschichtsforschung?
Die Herausgeber
Dr. iur. Dieter Deiseroth, Jurist, Bundesverwaltungsrichter i.R., Publizist.

Dr. phil. habil. Annette Weinke, Historikerin, lehrt als Privatdozentin Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Mit Beiträgen von
Thomas Darnstädt | Dieter Deiseroth | Michael Hollmann | Florian Meinel | Regina Pawelletz | Heribert Prantl | Roland Sommerlatte | Raphael Thomas | Thilo Weichert | Annette Weinke

Rezensionen
„Der Band enthält einen instruktiven Überblick zum gegenwärtig erreichten Stand der Diskussion und Mahnungen für die Zukunft. Beides ist wichtig.“
– Christoph Gusy, H-Soz-Kult 16.04.2021

Hören Sie hier den Beitrag von Deutschlandfunk Kultur zum Buch.

„Dem Buch ist eine große Verbreitung zu wünschen [...]. An ‚Zwischen Aufarbeitung und Geheimhaltung‘ wird in Zukunft niemand vorbeikommen, der in Gerichten und Behörden mit Akten und ihrer Aufbewahrung befasst ist; ebenso die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Archive und vor allem die zeitgeschichtlich arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Organisationen, darüber hinaus die Mitglieder der Parlamente in Bund und Ländern, die Parlamentsdienste und die Ministerialbeamten und die gesamte Wissenschaftsverwaltung in Hochschulen, ihren Zusammenschlüssen und Dachverbänden, in Stiftungen und – noch einmal – Ministerien, selbstverständlich bei allen samt ihrer Bibliotheken.“
– Hans-Ernst Böttcher, Betrifft JUSTIZ, Nr. 146, Juni 2021

„Ein sehr anregender Band, von dem man sich nur wünschen kann, dass er in eine Methodendiskussion münden wird.“
– Tobias Schenk, Zeitschrift Der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 138 (2021)