Mit der Verwaltungsreform vom 23. Juli 1952 gab sich die erst drei Jahre zuvor gegründete DDR eine (staatliche) Verwaltungsstruktur, die bis zur Wende 1989/1990 erhalten blieb. Die faktische Abschaffung der Länder und ihre Neugliederung in 14 Bezirke stellten den tiefgreifendsten Umbau der Staatsorganisation der DDR in all den Jahren ihres Bestehens dar. Die hier präsentierten 62 Quellen dokumentieren die Bildung und Etablierung der Bezirke in Brandenburg von 1952 bis 1960. Die Beweggründe und konzeptionellen Überlegungen der Initiatoren stehen ebenso im Blickfeld wie die konkreten Maßnahmen und praktischen Probleme des Übergangs von der Länder- zur Bezirksstruktur. Der Fokus richtet sich außerdem auf die Beziehungen zwischen den Instanzen, deren Qualität sich in Kontrollberichten, Verhandlungsprotokollen, intern gehaltenen Einschätzungen und nicht zuletzt in Erfahrungsberichten von Partei- und
Staatsfunktionären niederschlug. Der informelle und interne Charakter dieser Quellen ermöglicht es, die bürokratische Praxis der DDR zu untersuchen und zugleich die Grenzen einer Selbstevaluierung
des politischen und administrativen Systems zu erkennen.
Dieses Buch enthält 44 s/w Tab.
Rezensionen
"Der Band überzeugt sowohl in seinen einleitenden Beiträgen als auch mit der umsichtigen Auswahl der Quellen zur Entwicklung der mittleren Staatsebene in Brandenburg zwischen 1952 und 1960. Er eignet sich daher als gute Grundlage, die frühe Geschichte der Bezirke in den übrigen Regionen genauer zu analysieren." (Bertram Triebel, sehepunkte 18 (2018), Nr. 1, URL: http://www.sehepunkte.de/2018/01/30521.html, zuletzt abgerufen am 17.04.2018)
„[Die Dokumentenedition] ermöglicht ein tiefergehendes Verständnis für die territorialen, ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungsprozesse in der DDR, die bis in die Gegenwart nachwirken.“
– Wolf-Rüdiger Knoll, Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte 71 (2020)