Skandinavien gilt in der historischen Forschung im Hinblick auf seinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Werdegang in der Neuzeit als besondere europäische Großregion. Dies ist in erster Linie auf die Entwicklung einer einzigartigen politischen Kultur und die Ausbildung eines spezifischen Nationsverständnisses in den skandinavischen Ländern zurückzuführen.
Der vorliegende Band versucht, die vielfältigen historischen Facetten der nordischen Länder zu einem „skandinavischen Weg“ in die Moderne zu bündeln. Die Beiträge behandeln unterschiedliche Stationen der Geschichte Norwegens und Schwedens: Im Fokus steht dabei die Entwicklung vom ausgehenden Absolutismus über Aufklärung, Konstitutionalisierung und Parlamentarisierung bis in die Nachkriegszeit hinein – unter starker Berücksichtigung der deutsch-nordischen Beziehungen. Durch seine konzeptionelle, jüngere Forschungsfragen aufgreifende Ausrichtung bietet der Band der künftigen geschichtswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Skandinavien manche Anregung. Darüber hinaus eröffnet er aber auch einem größeren Kreis von Leserinnen und Lesern mit prinzipieller Affinität zur nordischen Geschichte interessante Einblicke.
Dieses Buch enthält 8 s/w Abb., 8 s/w Fotos, 3 Tab.
Die Herausgeber
Peter Brandt, geb. 1948, Professor i. R. für Neuere deutsche und europäische Geschichte an der FernUniversität in Hagen, dort weiterhin Direktor des Dimitris-Tsatsos-Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften (DTIEV). Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Berlin; Promotion 1973, Habilitation 1988. Arbeitet zur Geschichte Nordeuropas, der Arbeiterbewegung und des Sozialismus, zur vergleichenden europäischen Verfassungsgeschichte, zu Nationsbildung und Nationalbewegung sowie zur Deutschen Frage.
Werner Daum, geb. 1961, Leiter des Regionalzentrums Karlsruhe der FernUniversität in Hagen. Studium der Neueren Geschichte, Politologie und Philosophie in Berlin, Florenz und Rom; Promotion 2002. Arbeitet zur italienischen Nationalfrage im 19. Jahrhundert, zur vergleichenden europäischen Verfassungsgeschichte und zur süditalienischen Kommunikations- und Publizistikgeschichte.
Miriam Horn, geb. 1978, Doktorandin an der FernUniversität in Hagen. Studium der Skandinavistik und Europäischen Ethnologie (Mag. Art.) in Berlin und Bergen/Norwegen. Forscht zur samisch- und deutsch-skandinavischen Beziehungsgeschichte sowie zur Erinnerungskultur der DDR.
Rezensionen
"[...] eine willkommene Handreichung für jene, die sich näher mit der norwegischen und schwedischen Geschichte vertraut machen möchten." (Prof. Heiko Uecker, dialog 51, S. 16)